Torwart Martin Fraisl kam vor der Spielzeit ablösefrei von ADO Den Haag zum FC Schalke. Er setzte sich im Kampf um die Nummer eins durch und absolvierte in dieser Zweitliga-Saison bereits 15 Einsätze. 16 Gegentore kassierte er, fünf Mal blieb er ohne Gegentor.
Eine Bilanz, die sich ordentlich liest, dennoch scheint die Torhüterfrage auch im Sommer ein Thema zu sein. Fraisls Vertrag läuft - ebenso wie der von Michael Langer, aus, gegenüber der WAZ betonte S04-Sportdirektor Rouven Schröder: "Ich beschäftige mich mit vielen Dingen. Wir sondieren den Markt auf allen Positionen, auch auf der Torhüter-Position. Da geht es auch um Liga-Zugehörigkeit und Verfügbarkeit."
Wir Spieler waren total selbstkritisch, dazu kam eine gewisse Portion Ratlosigkeit. Wir konnten es uns nicht erklären, warum das so extrem daneben ging
Martin Fraisl
Darauf angesprochen, erklärte der Keeper, der ein Mann offener Worte ist: "Ich bin extrem besessen davon, erfolgreich zu sein. Da tun Spiele gegen Düsseldorf viel mehr weh, als eine Diskussion um meine Zukunft. Eine Geschäfts-Zusammenarbeit macht im Fußball auch nur Sinn, wenn sich beide Seiten miteinander wohl fühlen. Das werden wir in den nächsten Wochen klar sehen, ob das so ist oder eben nicht. Bis dahin arbeite ich sehr konzentriert, auch um mich zu verbessern. Ich kann das alles ausblenden, auch bei den Spielen."
Und nach dem nächsten Block will der Österreicher dann in die Nähe einer Entscheidung kommen: "Ich sag Ihnen, was ich gestern meiner Mutter gesagt habe. 'Frag nie wieder bis zur nächsten Länderspielpause.'" Seine Erklärung: "Bis dahin möchte ich nicht darüber nachdenken. Es sei denn, es kommt was, was nicht aufzuschieben ist. Nach den nächsten sechs Spielen mach ich mir etwas intensiver Gedanken."
Zuvor steht das Match gegen den SC Paderborn am Freitag an und Fraisl berichtet über einen sehr nachdenklichen Kader nach dem unterirdischen 1:2 in Düsseldorf: "Wir Spieler waren total selbstkritisch, dazu kam eine gewisse Portion Ratlosigkeit. Wir konnten es uns nicht erklären, warum das so extrem daneben ging. Die Niederlage war absolut verdient, sie hätte auch höher ausfallen können. Wir hatten danach zwei Möglichkeiten: Die Partie totschweigen oder die Keule rausholen. Zweites haben wir gewählt. Die bewegten Bilder waren nicht cool. Wir haben über das Spiel gesprochen und mussten konstatieren: Das war ein Totalausfall."
Dem nun eine deutliche Reaktion folgen soll, wie der 28-Jährige berichtet: "Die Antwort mussten wir im Training geben, das war von der Intensität in Ordnung. Man hat aber auch gemerkt, es ging nicht alles so leicht von der Hand. Jetzt ist das abgeschüttelt. Wir werden ein konzentriertes Abschlusstraining und dann gegen Paderborn ein anderes Gesicht zeigen."